Klappe die 14. und Vorhang

Heute ist Juri vierzehn Monate alt.

Die bezahlte Elternzeit ist vorbei. Alle Elternteile gehen wieder arbeiten.

Damit ist auch Juris Eingewöhnung bei den Tagesmuttis vorbei. Er geht wirklich gern hin und feixt bis über beide Backen, wenn früh die Tür aufgeht und die beiden ihn begrüßen. Und nicht nur, wenn ich ihn abhole, sondern seit heute also auch bei Katharina freut er sich zwar über das Kommen, will aber doch noch mal auf den Arm der Tagesmutter und dann eigentlich lieber weiter spielen.

Inzwischen läuft er mehr auf seinen zwei Beinen als auf allen Vieren, und das schon recht stabil. Das Artikulieren nimmt deutliche Züge an und wird sicherlich in den nächsten Tagen zum Sprechen. Er ist inzwischen seit etlichen Tagen komplett abgestillt; zum Ins-Bett-Bringen muss nur noch vorgelesen werden. Der Nachtschlaf wird stetig fester und ausdauernder, wenn auch nach wie vor an ein echtes Durchschlafen nicht zu denken ist. Er freut sich mit krähendem Vergnügen über den Anblick nackter Füße. Und neuerdings gehört das Schmusen mit Papa oder Mama zu seinen Bedürfnissen. …

Insgesamt ein guter Anlass, die Berichterstattung an dieser Stelle abzubrechen. Oder?

Willy III.

Wieder mal Dresden. Diesmal ganz kurzfristig eingeschoben, weil Juris großer Cousin Willy seinen dritten Geburtstag gefeiert hat.

Lange vor der Geburtstagsfete gab’s die erste Überraschung: Juri ist dauernd die Treppe in der Pieschener Wohnung hochgesaust: in beachtlichem Tempo erst das eine Knie und dann den anderen Fuß und weiter auf die nächste Stufe – hat er das irgendwo schonmal geübt? Oben angekommen triumphierendes Gekicher und ab in Omas Zimmer, die Blumenmädchen in der Holzspielzeugvitrine bestaunen.

Am Sonnabend nach dem Frühstück haben wir die Ex-Wolfener Uroma in ihrem neuen Zuhause im Pflegeheim besucht. Dort durfte er Kekse und Schokoriegel verputzen und hat sich über die Spatzen gefreut, die sich auf dem Balkon ihre Brotration abgeholt haben.

Am Nachmittag trudelten Willys Geburtstagsgäste in den Pieschener Garten ein, zum Kaffeetrinken und Kuchenessen. Und Kaspertheater gucken; Juri hat – laut Oma, auf deren Schoß er saß – die ganze Zeit gespannt zugeguckt, wie sich Kasper und Prinzessin, Krokodil und Räuber, Zebra und Rabe sowie ein Blumentopf ein wildes Gefecht lieferten.

abgeschirmt (Foto: Stephan Adolphi)

Danach hat er, unterm Regenschirm versteckt, seiner Cousine Luise fast alle Gummiherzen weggefuttert.

Den Spaziergang an der Elbe mit den Strehlener Großeltern am Sonntag vormittag hat er zum Großteil verschlafen.

Schläfchen zählen

Heute hat der Juri das erste Mal bei den Tagesmuttis geschlafen!

Nachdem gestern endlich die Matratzen eingetroffen sind, sollte ich ihn heute zwischen halb und um zwei abholen. Und alle waren wir gespannt, wie das wohl werden wird! Als ich dann dreiviertel zwei vorsichtig klingelte, hieß es im Flüsterton, er schlafe noch – in einer halben Stunde wieder. Und dass er zwar zuerst nicht unbedingt habe liegen wollen, dann aber ganz schnell eingeschlafen sei. So dass ich um halb drei einen fröhlichen und wie immer gutgelaunten Juri abholen konnte.

Zur Belohnung gab’s grad Stachelbeerkuchen, der aber leider (als zu sauer?) abgelehnt wurde.

Aquarium & Zoo

Fliesenreiniger

Heute waren wir im Aquarium des Berliner Zoos. Juri ist durch die Gänge geflitzt – eigentlich meistens zu Fuß, nicht auf allen Vieren – und konnte sich gar nicht entscheiden, wo er zuerst gucken soll.

Ein Fisch!!!

Später und ein/zwei Stockwerke weiter oben gab’s noch Reptilien, Amphibien und Insekten (inklusive Spinnen :) zu begucken. Und noch später sogar noch Bären, Elefanten, Robben, Affen, Flusspferde, … weil’s nämlich nach einer (ersten) Wurstrast und einem (kurzen) Mittags-Nickerchen vor Mammas Bauch auch noch in den benachbarten Zoo ging.

Entsprechend knülle sind wir nun alle drei!

Zähne zählen

Da dachte ich mir gerade, eigentlich müssten doch inzwischen auch die Eckzähne im Oberkiefer da sein, und hab geguckt – und richtig, da ragen zwei fiese Ecken aus dem Zahnfleisch, offenbar schon seit etwa einer Woche.

Verschaukelt

Kosmonautentraining

Das höchste Erlebnis

Heute waren wir auf dem Fernsehturm. Da wir schon kurz vor um neun da waren, mussten wir auch nicht lange Schlange stehen. Nach einem Rundgang um die Aussichtsetage sind wir sogar noch einen Stock höher ins Telecafé gegangen und haben uns zu Cappuccino und Latte macchiato einmal rundrum drehen lassen.

Entdecker

Am Nachbarstisch saß eine schwedische (?) Familie mit einem Kind von etwa einem Jahr, das auffallende Ähnlichkeiten mit Juri hatte: Aufmerksam darauf sind wir durch ein »Wöbbl bäbbl babb« geworden, das gar nicht von Juri kam. Aber auch Gestik, Mimik, Lautgebung und die Art, die Leute anzugucken und auf sie zuzugehen, erinnerte verblüffend an unsern Sohn. Beizeiten standen sie sich dann auch gegenüber, die Stuhllehnen zwischen sich, unterhielten und beguckten sich.